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Marry My Husband – Japan

Auf die japanische Umsetzung von „Marry My Husband“ war ich beinahe noch gespannter als auf das Original – schon die Ankündigung versprach ein etwas anderes Flair. Und ich wurde nicht enttäuscht: Anders als viele überdrehte Revenge-Dramen bekam ich hier eine erstaunlich ruhige, introspektive Variante geliefert. Im Mittelpunkt steht Kanbe Misa, die – nach schwerem Verrat von Ehepartner und bester Freundin – mit einer Zeitreise zehn Jahre zurück eine echte zweite Chance erhält. Was das Drama für mich besonders macht: Es geht weniger darum, irgendwann kalt zu „gewinnen“, sondern mehr um Selbstfindung und Heilung. Die Rache ist zwar da, aber sie steht nicht im Mittelpunkt. Vielmehr lernt Misa, für sich selbst einzustehen – und diese persönliche Reise, kombiniert mit leisen, feinen Momenten und schönen Bildern, funktioniert grandios. Die Chemie zwischen Koshiba Fuka (Misa) und Satoh Takeru (Wataru) ist angenehm zurückhaltend, der Fokus liegt klar auf Misas Entwicklung. Gerade die Antagonistin Reina hat für mich überraschend viel Tiefe bekommen; ihr Schmerz und ihre Beweggründe wirken nachvollziehbar, auch ohne übertriebenes Drama – das hebt das Ganze deutlich von anderen Adaptionen ab.
Die Serie macht keine riesigen Liebesfeuerwerke, aber gerade die ruhigen, zarten Momente überzeugen. Für mich ein rundes, schönes Gesamtpaket – sanft, ehrlich, mit tollem Cast. Ich gebe **8,5 von 10 Punkten** und empfehle sie allen, die auch mal abseits typischer Rache-Dramen tiefergehende Charakterentwicklungen erleben möchten.

Titel: Marry My Husband – Japan (Watashi no Otto to Kekkon Shite)  
Japan, 2025 – 10 Episoden  
Genre: Japanisch, Romance, Fantasy, Drama, Thriller  

Der Cast:  
- Koshiba Fuka als Kanbe Misa  
- Satoh Takeru als Suzuki Wataru  
- Shiraishi Sei als Esaka Reina  
- Yokoyama Yu als Hirano Tomoya  
- Tabata Tomoko als Sumiyoshi Yuriko  
- Kurosaki Reina als Suzuki Miku  

Zur Story (spoilerfrei):  
Misa, die ihr ganzes Leben lang bloß die „Nebenfigur“ gewesen ist, wird durch den Verrat ihres Ehemanns und ihrer besten Freundin wortwörtlich aus ihrem eigenen Leben geworfen. Als sie dadurch ihr Leben verliert, wacht sie zehn Jahre in der Vergangenheit auf – mit dem Wissen um die Zukunft, aber auch mit der Möglichkeit, alles ganz anders zu machen. Sie beginnt zunächst einen klassischen Racheplan, merkt jedoch, dass der eigentliche Weg zurück zu sich selbst wichtiger ist als alle Vergeltung. Ihre Begegnung mit dem introvertierten Abteilungsleiter Wataru Suzuki öffnet ihr neue Perspektiven für Freundschaft und Liebe. Die Geschichte bleibt ruhig, einfühlsam und stellt immer wieder Misas innere Entwicklung, ihre persönlichen Zweifel und ihre Kraft in den Mittelpunkt – abseits plakativer Revenge-Klischees.

Wo zu sehen:  
Die 10 x ca. 60-minütigen Episoden kannst du auf Prime Video streamen.

Fazit:  
„Marry My Husband – Japan“ ist kein klassisches Revenge-Drama, sondern ein feinfühliges Slice-of-Life mit Zeitreise-Element. Hier steht die Frage im Vordergrund, ob man sich nach all dem Schmerz und Verrat wieder selbst vertrauen kann – und ob Vergebung und echte Veränderung möglich sind. Für Fans introspektiver, leiser Geschichten ein echter Geheimtipp.

Silvio 09.08.2025, 09.47

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