Oh Mensch, was bildest du dir ein?
Du schaust in zwei Augen
und du meinst, du könntest sehen,
... du könntest ... verstehen.

Du sprichst über Liebe
und deine Gefühle
und meinst, du könntest erklären,
dass ihr für immer lebt in süssen Sphären.

Oh Mensch, wo denkst du nur hin?
Dein Blick sieht in die blühende Zukunft,
und du meinst, es müsse alles so kommen,
bist vom Duft deiner Träume ganz benommen.

Du sprichst von morgen und
der ewigen Liebe
und von allem was ihr werdet tun
und du vergisst - der Mensch ist ein Individuum.

BlueLion 10/2004

... eine erste zaghafte Bewegung,
gefolgt von der Metamorphose,
die Gefühle in Materie verwandelt...

... ein erster Tropfen
gebildet aus dem Seelenblut,
rollt, gezogen von der Erdenkraft, hinab...

... über dein Gesicht
bahnt sich langsam seinen Weg,
der kleine Fluss der Liebe bitterer Saft...

... getrieben von der menschlichen Schwäche,
Gefühle nicht verbergen zu können,
finden sich die Tropfen und fliessen ins

Meer der Tränen

BlueLion 12/2003

Dein Lächeln ist nicht aufgesetzt,
deine Fröhlichkeit steckt dir im Blut.

Dein Schönheit sieht man erst beim zweiten Blick,
doch sieht man sie, ist man betört.

Deine Stimme ist wie Glockenklang
und dein Sprache gerad heraus.

Deine Gestalt ist wohlgeformt
und gehst du durch den Raum,
strahlst du das alles aus.

Mein Blick ist an dir festgeklebt,
meine Ohren von deiner Stimme berauscht.
Ich glaub, du hast mich verzaubert
und mir mein Herz geraubt.

BlueLion 10/2004

ist die Sonne schon aufgegangen?
und wie oft, bist du dann einfach aufgestanden?

Wie oft
hast du am Himmel die Sterne gezählt?
und wie oft, haben dich dabei tausend Fragen gequält?

Wie oft
hielt das Leben eine Wendung für dich bereit?
und wie oft, hast du deine Chancen total vergeigt?

Wie oft
glaubst Du, ist dir das Glück schon begegnet?
und wie oft, hast du es angenommen oder gar übersehn es?

Wie oft
fällt ein Stern vom Himmel?
Wie oft
regnet es rote Rosen?
Wie oft
ist es der richtige Augenblick?

Nur ein einziges mal - als ich dich traf!

BlueLion 10/2004

Gefährlichster aller Feinde,
stets Einsatzbereit lauerst du in mir,
um mich auf meinem Weg immer wieder einzuholen.

Gerissenster aller üblen Schurken,
voller List und Tücke sind deine Fallen,
hältst mich in Angst und Schrecken.

Schmerzvoll und bitter deine Saat,
wucherst, wo du nur kannst
und nistest dich in meinen Erinnerungen ein.

Zweifel - wissenschaftlich erklärbar
und doch menschlich ein schier unlösbares Problem,
du bist mir so vertraut und doch traue ich dir nicht.

Lass mich los, lass mich gehen,
lass mich die Zukunft im hellen Licht sehn
und an das Glauben was mir mein Herz sagt.

BlueLion 10/2004

Deine Stimme zu hören,
der vertraute Klang klingt nach in mir...
wie eine wunderschöne Melodie...

Deine Gedanken spüren,
Verstehen ohne alles aussprechen zu müssen,
diese grosse Vertrautheit...

Dein Schweigen aufsaugen,
Reden ist Silber, Schweigen ist Liebe...
Liebe die keine Grenzen kennt...

Deine Liebe empfangen,
wie ein warmer Sommerregen auf der erhitzten
Haut, prickelnd, belebend, Gefühle pur

deine Liebe zu sein,
der Fels in der Brandung, der Leuchtturm
in dunkler Nacht, die Schulter zum Anlehnen
und vieles mehr möchte ich sein für dich...

BlueLion 10/2001

... es ist schwer zu beschreiben,
was ich empfinde,
wenn ich dich vermisse,

wenn mir deine Nähe fehlt,
die Berührung deiner Haut,
der Kuss auf meiner Wange...
deine Stimme, die zärtlich zu mir durchdringt...

wenn ich die Leere, um mich herum spüre...
wenn ich feststelle, wie sehr ich dich brauch...

doch noch schwerer ist es zu beschreiben,
wenn ich dann feststelle, wie sehr ich dich liebe,

wenn ich deine Empfindungen in meinem Herzen finde,
wenn deine Nähe in meiner Seele aufblüht,

wenn ich begreife, wie wichtig du mir bist
und wie leer mein Leben ohne dich wäre...

BlueLion 04/2002

... wenn es Nacht wird
lass ich mich einfangen von der Stille
um mich herum und tief in mir...

... wenn es Nacht wird
sehe ich meinen Gedanken zu
wie sie mich verlassen, um Sterne am Himmel zu werden

... wenn es Nacht wird
zähl ich jeden einzelnen Gedanken-Stern
den ich an dich gedacht und freue mich an ihrem Glanz

... wenn es Nacht wird
zerschneidet der Mond mit seiner Sichel
die Nebel meiner Ängste und Zweifel in 1000 kleine Stücke

... wenn es Nacht wird
atme ich die klare Luft ein
und bette mein Herz in wohlige Ruhe

... wenn es Nacht wird
lass ich mich einfangen von der Stille
um mich herum und tief in mir...


BlueLion 09/2004

Seid ihr immer da, ihr Tränen,
treu der Freude, treu dem Schmerz.
Heut gelockt von Liebestönen,
Morgen schmelzend Hasses Erz?

Oder muß nur ich so weinen,
weil mein Herz so töricht ist,
daß es um den einzig Einen
Alles Glück der Welt vergißt?

Tränen, die ins Meer versinken,
Also spricht der Sage Mund,
Werden einst als Perlen blinken
Auf dem dunklen Wellengrund.

Gram wird einst sich mild verklären
Über'm finstern Tal der Zeit,
Und so fließt denn meine Zähren,
Fließt ins Meer der Ewigkeit!

Ida Gräfin von Hahn-Hahn
(1805 - 1880), deutsche Schriftstellerin

... vielleicht liegt es

an mir, dass mich andere nicht verstehn, vielleicht liegt es an meiner Sprache, die wohl voller Fragen und Fragezeichen ist, vielleicht ist es mein Wesen, dass Menschen zurückschrecken lässt, wenn ich einen Schritt nach vorn mache... vielleicht sind es nur meine grossen Füsse, die eine Hang zu Fettnäppchen haben... vielleicht sollte ich meine Kopf einfach abschalten, vielleicht würde das Herz dann nicht so weh tun... BlueLion 12/2003